Ein besonderes Begegnungsprojekt zwischen Generationen im Kursana Domizil Stavenhagen Stavenhagen – Wie kann man Erinnerungen sichtbar machen? Und was passiert, wenn Jugendliche sich den Lebensgeschichten älterer Menschen mit offenem Herzen und bunter Fantasie nähern?
Diese Fragen standen im Zentrum des Projekts „Erinnerungen verbinden – Geschichten werden Bilder“, das vom 23. bis 24. Juli 2025 im Rahmen der Projekttage des Reuterstädter Schulcampus gemeinsam mit dem Kursana Domizil Stavenhagen – Haus uns Hüsung stattfand. Beteiligt waren Schüler*innen der Klasse G8a unter der Leitung von Frau Manke vom Kursana Domizil und Kunstlehrerin Frau Dr. Nikelski vom Reuterstädter Schulcampus sowie mehrere interessierte Seniorinnen und Senioren des Hauses. Zwei Tage lang kamen Jung und Alt zusammen, um sich auszutauschen, zuzuhören – und gemeinsam kreativ zu werden. Am ersten Tag begegneten die Jugendlichen „ihren“ Seniorinnen und Senioren zum ersten Mal. In kleinen Gesprächsrunden hörten sie aufmerksam zu, stellten Fragen und tauchten ein in ganz persönliche Lebensgeschichten – von Kindheit, Familie, Arbeit, Krieg, Liebe, Verlust und Hoffnung. Aus den Erzählungen entwickelten sie erste Ideenskizzen, in denen sie zentrale Bilder, Stimmungen und Zitate einfingen – als Vorbereitung für die spätere künstlerische Ausarbeitung. „Es war, als würde sich ein Fenster in eine andere Zeit öffnen“, sagte eine Schülerin der achten Klasse. Am zweiten Projekttag entstanden aus den Skizzen illustrierte Aquarelle, die die Lebensgeschichten auf künstlerische Weise interpretieren. Mit den fertigen Arbeiten ging es zurück ins Kursana Domizil. Dort waren nun die der Senioren und Seniorinnen an der Reihe: Sie betrachteten die Bilder sehr aufmerksam. Eine Beteiligte erkannte ihre Katze, ein anderer freute sich über den schiefen Turm von Pisa und wusste genau, was er unter das Bild schreiben möchte: „Reisen bildet.“ und wie er ergänzten alle die Bilder mit eigenen Sprüchen, Zitaten oder Gedanken. So wurden aus den Werken echte, generationenübergreifende Gemeinschaftsarbeiten. Den Abschluss bildete eine kleine Ausstellung im Kursana Domizil, bei der die entstandenen Werke gewürdigt und gemeinsam betrachtet wurden. Das Projekt stieß auf große Begeisterung, weil es Brücken schlägt – zwischen Jung und Alt, Vergangenheit und Zukunft, Erinnerung und Gegenwart. Oder wie es eine Bewohnerin treffend formulierte: „Man denkt, die Geschichten verschwinden. Aber heute habe ich gesehen: Sie leben weiter – in Bildern."